Samstag, Mai 20, 2006

Meine Kameras V

Format zeigen -
Rahmen-Modulkamera im 4 x 5 inch Großformat



Inspiriert durch die Multiformat-Kamera von Zero Image, habe ich nach und nach meine eigene „Systemkamera“ entwickelt und gebaut, mit offenem Ende. Das Prinzip ist einfach: da man eine Lochkamera nicht mittels eines Balgens fokussieren muss, werden zur Auszugsverlängerung ineinander steckbare Rahmen verwendet, die mit Gummibändern zusammengehalten werden. Auf dem ersten Rahmen ist an der Unterseite eine Alu-Blitzschiene mit Stativgewinde befestigt. Die "Objektivplatine" ist aus schwarzem 3 mm starkem Polyester. Darauf habe ich mittig die ausgediente, runde Platine eines Vergrößeres mit 42 mm Einschraubgewinde angebracht, diese kann entweder das Lens-Obscura-Set oder auch den T2-Adapter aufnehmen. Die beiden Aluschienen zum Fixieren der Kunststoffplatte werden von ins Holz des Rahmens eingeklebten 4 mm Maschinenschrauben, von denen ich die Köpfe abgesägt habe, gehalten. Die Gummibänder habe ich in 6 mm Schrauben eingehängt, die von innen durchgesteckt werden. Je eine Rundkopfmutter bildet den Abschluß. Zum leichten Ausrichten habe ich oben eine Wasserwaage (Libelle) auf den Rahmen geklebt.



















Auf den inneren, schwarz gestrichenen Rahmen, habe ich vorne und hinten Moosgummistreifen geklebt, um die Lichtdichtigkeit zu verbessern. Möglich wäre genauso gut auch schwarzer Filz.
Die Maße des Rahmens sind passend für Planfilmkassetten bzw. die Polaroid-Packfilmkassette konstruiert. Ich habe als Innendurchmesser des äußeren Rahmens 170 mm x 170 mm genommen. Die "Objektiv-Platine" hat demzufolge die selben Abmessungen, alles andere ergibt sich aus den verwendeten Holzleisten. Ein Modul ist 30 mm tief, somit entstehen "Brennweiten" von 60-, 90- und 120 mm. Das reicht im Normalfall völlig aus. Je mehr Rahmen, desto instabiler und schwerer und somit auch unhandlicher wird die Konstruktion.



















Mit 2 Rahmen erhält man eine Weitwinkel-Kamera mit einem Bildwinkel von ca. 108 Grad bezogen auf das 4 x 5 inch Filmformat.


















Richtig stabil wird diese Konstruktion durch Verwendung von Alu-L-Profilen, die mit Maschinengewinde-Schrauben fixiert werden. Hier die Variante mit 3 Rahmen (90 mm) und Copalverschluß-Zoneplate-Kombination. Um den größeren Abstand Loch/Film, der durch den Verschluß entsteht auszugleichen, habe ich die "Objektiv-Platine" nach innen zurückgebaut.


















Eine 70 mm tiefe Verlängerung dient zur Aufnahme von Einsätzen. Beim obigen Beispiel handelt es sich um einen halbierten (Papp)Zylinder in den ein Blatt 13 x 18 cm Fotopapier oder Film passt. Es ist also praktisch die "Dosenkamera" innerhalb meines "Systems"

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

respekt vor deiner experimentierfreudigkeit, otto.

handwerklich sieht es auch gut aus.

das macht mir lust meine lochsachen auch mal wieder hervorzukramen.

bye, berni

Lochkamera hat gesagt…

danke für Deinen Kommentar Berni, ich habe immer brav dokumentiert und überlegt ob eine Homepage oder ein Blog die bessere Möglichkeit in die "Öffentlichkeit" ist. Der Weblog bietet natürlich mehr interaktive Möglichkeiten, könnte sogar zu einer Art Forum ausgebaut werden...noch keine Ahnung ob und was hier passiert...