Donnerstag, Mai 25, 2006


Anamorphe Bilder mit der Pinholekamera I

Perspektive extrem!


Blick aus dem Dachfenster. Durch ein Pinhole im Deckel einer Teedose aufgenommenes Foto.

Schon ab dem 16. Jahrhundert beschäftigten sich Maler mit dieser Art Perspektive. Das Bild/Zeichnung ergab nur einen Sinn, wenn man einen Zylinderspiegel in die Mitte stellte und in diesem dann das Motiv betrachtete.

Anwendungen
Ein Anamorphot ist ein Objektiv, das anamorphe Abbildungen erzeugt: es wird z.B. beim "Film" benutzt um ein breites Bild auf ein schmales Format zu komprimieren, um dann in der Projektion wieder auf "Breitwandformat" entzerrt zu werden.

Lochkamera
Für die Pinholefotografie bedeutet dies, dass das Loch im Deckel eines Zylinders angebracht wird. Das Licht fällt dann auf die Innenfläche des Zylindermantels und führt zur extremen Verzerrung des Motivs.

Belichtung, Verarbeitung
Nicht ganz so einfach ist es, die richtige Belichtung zu finden. Während am oberen Rand des Films/Photopapiers der Abstand relativ klein ist und nur eine kurze Belichtungszeit benötigt, würde man am unteren Rand ein vielfaches dieser Zeit für eine korrekte Belichtung brauchen. Bei angenommenen 7 ASA für das Fotopapier ergibt das bei Sonnenschein einen Belichtungsunterschied von ca. 20 Sekunden bis 10 Minuten. So gilt es einen Kompromiss zu finden und in der Dunkelkammer bzw. der Bildbearbeitung am Computer kräftig nachzuhelfen, um ein halbwegs brauchbares Resultat zu erzielen.

Hilfreich können dabei Verfahren oder Techniken sein, die unter der Bezeichnung DRI (Dynamic Range Increase), oder HDR (High Dynamic Range) firmieren. Für obiges Foto habe ich beim Scannen einmal auf die Tiefen und einmal auf die Lichter "belichtet" und anschließend mit der Software Photomatix Basic (in dieser eingeschränkten Version als Freeware erhältlich) zusammenkopiert. Auch mit Photoshop lassen sich ähnliche Ergebnisse erzielen.

Leider ist es mit meiner Dosen-Kamera nicht möglich, verschiedene Belichtungen auf Film herzustellen und diese dann mit den schon erwähnten Verfahren zu bearbeiten.

Papierformat 13 x 18 cm
Abstand Loch/Fotopapier ca 35 mm - 120 mm
Lochdurchmesser 0,3 mm
Blende ca. 116 - 400














In die Teedose habe ich solange Kartonstücke geklebt, bis ein Blatt 13 x 18 cm Fotopapier exakt Kante an Kante hineinpasst
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