Freitag, Mai 19, 2006

Grundlagen

Belichtungszeit - Die Formel

Mit der Zeit bekommt man eine gewisse Erfahrung, sich der richtigen Belichtungszeit anzunähern. Aber auch hier scheiden sich wieder die Geister. Geübte Lochkamerfotografen arbeiten mit dem Gefühl, nicht mit dem Rechner, sagen die einen. Die anderen verlassen sich lieber auf gemessene Werte und Formeln.
Die mathematische Formel zum Berechnen der Belichtungszeit lautet:

Bildweite geteilt durch Öffnungsdurchmesser = Lichtstärke.

An unserem Beispiel: Bildweite (focal length) 100 mm geteilt durch Öffnungsdurchmesser 0,3 mm ergibt 333,33. Um für die Lochkamera daraus einen Belichtungswert zu erhalten muß man die Skala des Belichtungsmessers erweitern. Dazu gibt es auch einige Vorlagen, z.B. die Rechenscheibe von Dr.-Ing. A. Irmer als PDF-Datei (siehe Foto)












Eine gemessene Belichtungszeit von 1/30 sek. bei Blende 22 ergibt bei Blende 362 (nächster Wert zu f 333) 8 Sekunden. Das wars allerdings leider noch nicht. Jetzt kommt noch der Schwarzschild-Effekt dazu. Bei Belichtungszeiten ab 1 Sekunde verhalten sich Filme nämlich anders, als bei "schnellen" Zeiten. Man muß einen Verlängerungsfaktor einberechnen, der sich von Hersteller zu Hersteller unterscheidet. Bei Illford ist es in unserem Beispiel der Faktor 2 (bei 8 sec). Unsere Belichtungszeit wäre demnach also 16 Sekunden. Glücklicherweise sind Negativfilme ziemlich tolerant. Aber es hilft alles nichts, für reproduzierbare Ergebnisse muß getestet werden, oder man hat ein sehr gutes "Bauchgefühl"

Die Belichtungs-Helfer aus dem Web
Es gibt einige Websites mit kleinen Java-Programmen die bei der Belichtungszeit-Kalkulation behilflich sind und es gibt Freeware-Programme die man herunterladen und installieren kann. Das vielseitigste Programm ist sicherlich der PinholeDesigner von David Balihar.

beim Pinhole-Designer sind einige gängige Filme mit bereits berücksichtigter Schwarzschild-Korrektur voreingestellt. Die daraus resultierenden Zeiten lassen als Tabelle sichern.


ebenfalls sehr gut gemacht ist das Programm von Michael Ratzkowsky "Lochkamera". Auch hier kann man sich Listen unter Berücksichtigung des Schwarzschildeffekts ausdrucken, gängige Filmmarken sind vorgegeben.


Auch für Mac OS X gibt es einen Pinhole-Rechner. PinholeCalc, ist ein kleines Freeware-Programm, mit dem sich alle wichtigen Funktionen für Pinhole-Fotografie kalkulieren lassen, wenn auch nicht so umfangreich wie der PinholeDesigner für Windows







4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

diese rechner kannte ich bis jetzt noch nicht. wären feine hilfen für einen menschen, der mit zahlen und logik nix am hut hat. bloß wie bzw. durch was erkenne/erfahre ich die blende? ich weiß immer nie wie groß die ist und daran scheitern dann ja die weiterrechnung.

Lochkamera hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
Lochkamera hat gesagt…

danke für Deinen Kommentar, Astrid. Das hat mich zu einem neuen Beitrag "Lochgröße messen" inspiriert. Hoffe damit dir und anderen geholfen zu haben